Abschaltung alter PHP-Versionen im Dezember 2018

Abschaltung alter PHP-Versionen im Dezember 2018
php-Schriftzug aus dem Logo von Colin Viebrock unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International Lizenz (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/), modifiziert

Am 31. Dezember endet der Security Support für PHP-Version 5.6 – ein Zeitpunkt den zahlreiche Hoster zum Anlass nehmen, diese und ältere PHP-Versionen auf ihren Servern zu deaktivieren. Nicht darauf vorbereitete Websites funktionieren dann unter Umständen von heute auf morgen nicht mehr.

PHP ist eine serverseitige Skriptsprache, die die funktionale Grundlage zahlreicher Websites bildet. Viele Content Management Systeme – darunter auch das recht beliebte WordPress und die von mir vorrangig eingesetzen CMS ProcessWire, MODX Revolution und WBCE – sind in dieser Skriptsprache geschrieben und setzen die Ausführung dieser auf dem Server voraus. Zur Ausführung der PHP-Skripte ist ein so genannter Interpreter (auch Parser genannt) notwendig, der das von Menschen geschriebene Skript in eine für Computer verständliche Sprache übersetzt – und eben dieser Interpreter ändert sich von PHP-Version zu PHP-Version. Denn PHP wird stetig weiterentwickelt, wodurch neue Funktionen hinzu kommen aber auch einige alte Funktionen entfallen. Daher funktionieren PHP-Skripte, die für einen älteren Interpreter geschrieben wurden, oftmals nicht mehr mit neueren PHP-Versionen – also einem neueren Interpreter.

Der PHP-Interpreter ist eine Software auf dem Server des Hosters und wie bei jeder anderen Software auch, ist der Hoster bestrebt diese möglichst aktuell zu halten. Und spätestens wenn der Security Support einer PHP-Version endet, diese also nicht mehr mit sicherheitskritischen Updates versorgt wird, schalten Hoster häufig die betroffenen Alt-Version ab. Das ist nachvollziehbar und dient letztlich auch dem Schutz Ihrer Website und deren Besucher.

Ende Dezember endet nun wie eingangs erwähnt der Security Support für PHP 5.6 und viele Hoster haben die Deaktivierung dieser Version schon angekündigt oder in den letzten Wochen bereits vollzogen. Das geschieht aber niemals ohne langfristige vorherige Ankündigung – denn den Hostern ist durchaus klar, dass nicht alle Websites mit dem plötzlichen Wechsel auf eine neuere PHP-Version zurecht kommen.

Allerdings kommt es vor, das Hosting-Kunden derartige Mails Ihres Hosters nicht ernst nehmen oder löschen, weil sie deren Inhalt nicht verstehen. Und so erreichte mich in den letzten Wochen auch die eine oder andere E-Mail von früheren Auftraggebern mit dem Hinweis, dass deren Website nicht mehr läuft. Aber auch dass ist kein Grund zur Panik – durch ein Update der Website bzw. des zugrunde liegenden Content Management Systems, kann eine solche Site wieder auf Vordermann gebracht werden. Allerdings ist es natürlich für alle Beteiligten angenehmer wenn solche Updates der Website entspannt im Vorfeld der PHP-Abschaltung durchgeführt werden können und nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und die Website nicht mehr funktioniert.

Einige Hoster betreiben zusätzlichen Aufwand, um PHP-Versionen auch nach dem Ende der Security Updates weiterhin betriebsbereit zu halten – lassen sich das aber möglicherweise unter Namen wie „Extended Support“ extra bezahlen. Es ist schwierig vorher zu sagen, wann bei welchem Hoster welche PHP-Version unwiderruflich abgeschaltet wird. Beispielsweise schaltet all-inkl.com zum Januar 2019 PHP 5.5 ab, lässt PHP 5.6 aber weiterhin zu. Und PHP 7.0, dessen Security Support bereits am 3. Dezember endete, steht bei eine Vielzahl von Hostern weiterhin zur Verfügung. Bei 1&1 wird PHP 7.0 zum 1. Februar 2019 abgeschaltet, PHP 5.6 läuft aber bis zum 1. März 2019. Sie sehen: Es ist nicht ganz so einfach, den günstigsten Zeitpunkt zum Handeln abzupassen.

Daher werde ich nicht müde zu betonen, wie wichtig die Beachtung von E-Mails der Hoster sowie regelmäßige Updates der Website sind! So wie Sie Ihr Fahrzeug in der Regel einmal im Jahr zur Wartung bringen, sollte auch Ihre Website mindestens einmal im Jahr fürsorglich mit Updates versorgt werden. Das ist in aller Regel sogar weitaus günstiger als die jährliche Durchsicht am Kfz. Nur durch regelmäßige Updates kann Ihre Website mit sich ständig weiterentwickelnder Technik mithalten. Und wenn Sie E-Mails mit technischen Details Ihres Hosters nicht verstehen, leiten Sie diese einfach an Ihren Webentwickler oder Ihre Agentur weiter – dort hilft man Ihnen gern und fragen kostet nix!

Auch ich stehe gern für Fragen rund um Ihre Website zur Verfügung – ob Sie nun zu meinem Kundenstamm gehören oder nicht. Ich bin gern für Sie da!

Beste Grüße
André Herdling

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